Ochsenbäckchen

Früher, als ich noch im Gebirge lebte, gab es häufiger Ochsenbäckchen, die Rinder liefen ja nebenan herum. Hier in der Stadt ist mir das Fleisch nicht mehr in die Hände gefallen und damit in Vergessenheit geraten. Ich habe mich gefreut als ich bei meiner Recherche nach Fleischlieferanten hier auf Ochsenbäckchen gestoßen bin.

Generell: das Fleisch braucht lange! Drei Stunden Garzeit muss man schon mindestens einplanen. Dafür lässt sich das Gericht gut am Tag vorher vorbereiten und es kommt beim garen nicht auf die Minuten an. Fett, Gewebe und Sehnen schmelzen bei der langen Garzeit, am Ende erhält man butterweiches und schmackhaftes Fleisch.

Lässt sich nicht ganz so gut fotografieren – trotzdem lecker: Ochsenbäckchen.

Zutatenliste

  • Ochsenbacken (Anzahl pro Person 1-2, das hängt ein wenig von der Größe bzw. vom Schnitt ab. Ich denke 2 Stück pro Person ist auf jeden Fall ausreichend).
  • Knochen (sind nicht zwingend notwendig aber gut für den Geschmack)
  • Öl oder Schmalz zum anbraten
  • 3 große Zwiebeln
  • 3 Möhren
  • 1/3 Sellerieknolle
  • 1 Stück Lauch
  • Ingwer
  • Knoblauch, 4-5 Zehen
  • 1 Flasche Rotwein, ob trocken oder halbtrocken ist egal, nur zu säuerlich sollte er nicht zu sein. 
  • 5 Lorbeerblätter
  • 6 Wachholderbeeren
  • 6 Pimentkörner
  • 1 El Tomatenmark 
  • 1 Liter Rinderbrühe oder -fond
  • Salz
  • Schwarzer Pfeffer
  • Ein großer Topf, möglichst backofenfest.

 

Zubereitung

Das Gemüse schälen und grob würfeln.

Das Fleisch unter kaltem Wasser abspülen und anschließend trocken tupfen. Ggf. schauen ob das Fleisch noch pariert werden muss, sollte aber in der Regel nicht notwendig sein.

1,5 Kilo ergeben 7-8 Ochsenbäckchen. Reicht für 4 Personen.

Knochen für den Geschmack

Das Fleisch leicht salzen Die Ochsenbäckchen salzen und im Fett/Schmalz beidseitig scharf anbraten, aus dem Topf nehmen und beiseite stellen.

Anschließend im Bratensatz zunächst die Knochen anrösten, die Zwiebeln hinzufügen, dann nach und nach das restliche Gemüse und mit Tomatenmark aromatisieren
Den Bratensaft mit einer halben Flasche Rotwein ablöschen und reduzieren lassen. Den restlichen Wein in kleinen Mengen hinzugeben und alles leicht reduzieren lassen.
Das Fleisch wieder in den Topf geben,  Salz, Pfeffer, Piment, Wachholder und Lorbeer hinzufügen und mit der Rinderbrühe übergießen.
3 1/2 Stunden im Ofen bei 140 Grad (mit Deckel) schmoren lassen. Sind die Fleischscheiben eher dünn, können auch 3 Stunden Garzeit reichen – es kommt aber nicht auf die Minute an.
Am Ende der Garzeit das Fleisch herausnehmen und warmhalten (Restwärme Backofen), Knochen und Gemüse aus dem Topf nehmen und Soße abschmecken. Hat man keine Knochen verwendet, bietet es sich an das Gemüse durch feines Sieb zu passieren. Die Soße ggf. mit etwas Stärke abbinden.
Zu den Ochsenbäckchen passt ein knackiger Salat und etwas Baguette. Und ein Bier. Oder ein Bordeaux. Oder Kartoffeln und ein Gemüse der Wahl, eigentlich passt alles dazu was auch zu einem Braten als Beilage nehmen würde.

Irgendwann im vergangenen Herbst lag ein Flyer im Briefkasten, ein Brötchen-Lieferdienst bietet seine Dienste an. Ah, wieder mal. Alle Jahre wieder taucht ein Dienst auf und verschwindet schneller wieder als ich „bestellen“ klicken kann.

Egal. Frische Brötchen zum Frühstück sind für mich die Hohe Messe. Der Geruch beim öffnen der Tüte, dieses einatmen, dann reinbeißen in das Rosinenbrötchen, das leichte Krachen beim auseinanderbrechen eines Croissants, diese Kna… Äh, Moment – wo war ich. Na jedenfalls wurde auch diese Dienst ausprobiert, wenn hier am Rande der Vorstadt etwas angeboten wird nimmt man das an.

Brötchenbursche.de ist ein deutschlandweites Sammelbecken, die Website stellt die Basis für die Bestellungen zur Verfügung. Die Oberfläche der Website ist sehr altbacken, aber ok – ich will Brötchen, keinen Designpreis.

Meine Anbieterin sitzt in Pirna, liefert aber auch hier? Liefergebühr pro Lieferung 99 Cent, Samstags und Sonntags, 1,49 €. Und wieder frage ich mich wie sich sowas rechnen soll. Die Preise für die Backwaren selbst liegen leicht über den Ladenpreisen, der herstellende Bäcker selbst ist ein bekannter Bäcker aus Dresden, Siemank. Ok.

Das Angebot selbst ist am  Anfang überschaubar, ein paar Brötchensorten, ein paar Brote, ein paar süße Teilchen – nicht zu vergleichen mit dem normalen Angebot einer Bäckerei.Im Laufe der Zeit baut meine Lieferantin das Angebot aus, es gibt dann auch Kaffee usw. Am Anfang experimentiere ich ein wenig, was schmeckt uns und wie schmeckt es zwei Tage später aufgebacken. Als Liefertag nehme ich den Freitag, die Menge so das es auch über das Wochenende reicht. Außerdem bin ich ja dann auch da und kann die Nase in die frischgelieferte Tüte stecken und einen tiefen Zug nehmen…

Die Lieferung sollte Freitags bis 6 Uhr erfolgen, das klappte bei uns nie. Aber spätestens um 7:30 Uhr war die Lieferung dann da. Reicht für Homeoffice. Die Qualität der Ware war ok, die Semmeln schmeckten gut. Das Brot war gewöhnlich, also ok aber eben auch nichts besonders lecker.

Ja und nun sechs Monate später ist das nun auch wieder Geschichte. Meine Lieferantin hat sich wohl von Brötchenbursche getrennt und baut sich was Eigenes auf, mit einem anderen Bäcker und eine bislang seltsamen Website. Das ist noch alles so mit heisser Nadel gestrickt das ich erstmal abwarte. Ich will ja wenigstens mal ein Bild von einer Semmel sehen wenn der Name schon nicht verrät was es ist – was in Gottes Namen ist ein Fitness-Brötchen?

Jetzt, beim schreiben stelle ich fest das der Unterbau von Brötchenbursche wohl ab dem 01. April  sich geändert hat, das ist jetzt deutlich übersichtlicher. Bezahlen kann man übrigens per Lastschrift oder Überweisung.

Vielleicht gibt es ja in eurer Nähe jemand der euch frische Brötchen vor die Haustür stellen möchte.